Was macht einen guten Camping-Grill aus? Oder: Ender Explorer Next pro im zweijährigen Praxistest.
Er muss K.L.E.I.N sein, mit Gas funktionieren und als Griller und idealerweise auch als Outdoor-Herd eine gute Figur machen. Der Enders Explorer Next Pro kann all das – und du kannst die eierlegende Wollmilchsau from nose to tail beim Campen zubereiten. Mit kleinen Abstrichen, wie ein zwei Jahre langer Praxis-Test gezeigt hat.
Enders Explorer Pro im Praxistest
Was kann der kompakte
Campinggrill im Urlaubsalltag?
Klar kannst du jeden Tag ins Restaurant gehen. Aber das geht ins Geld. Und klar kannst du jeden Tag Brote schmieren oder Würstel und Nackensteak auf den Grill hauen. Oder Ravioli aus der Dose wärmen. Aber das ist fad. Selber kochen lautet die Devise, Abwechslung das Credo. Ein Camping-Grill funktioniert deshalb im besten Fall auch als Outdoor-Herd. Das garantiert Abwechslung, weil damit auch Kochtopf und Bratpfanne ins Spiel kommen. Und man nicht mehr im Wohnmobil oder Wohnwagen kochen muss, was gerade abends, wenn man keine Klimaanlage im Fahrzeug hat, die Saunaatmosphäre verstärkt und das Einschlafen und Durchschlummern verunmöglicht.
Doch was macht einen guten Camping-Griller bzw. eine kleine Outdoor-Küche aus? K.L.E.I.N muss er bzw. sie sein. Kompakt. Langlebig. Einfach. Ideal und im besten Fall auch Nobel. Er sollte also beim Verstauen nicht zu viel Platz im Kofferraum bzw. der Wohnmobil-Garage wegnehmen und auch nicht zu schwer sein. Er sollte robust verarbeitet, einfach aufzubauen, leicht zu reinigen und intuitiv zu bedienen sein. Der Camping-Grill sollte aber auch eine ausreichend große Grillfläche mit zumindest zwei Brennern haben, damit man ordentlich Hitze zusammenkriegt und auch für mehrere Personen aufgrillen kann. Und im Idealfall lässt sich die Grillplatte entfernen und dann auf zwei Flammen mit Bratpfanne und Kochtopf zaubern, wodurch der Grill zum Herd wird.
Ihr merkt schon, für mich kommt beim Camping-Griller bzw. dem kleinen Outdoor-Herd ausschließlich Gas als Brennstoff in Frage. Wieso? Weil Gas sauber verbrennt und die Pfannen deshalb außen nicht verrußen. Dazu ist offenes Feuer – und da zählen in manchen Gegenden auch Holzkohle-Griller dazu – bei Waldbrandgefahr verboten. Der dritte Punkt: Redundanz! Gas ist beim Wohnmobil oder im Wohnwagen immer an Bord, wieso sollte man dann auch noch Briketts oder Kohle mitschleppen? Und Anzünder? Und Kohlekamin??? Eben. Außerdem geht’s mit Gas einfach schneller – Click-Click, das Feuer brennt, Pfanne drauf, 30 Sekunden warten: Brutzel-Brutzel.
Wir haben lang nach so einem schicken und vielseitigen Camping-Grill gesucht. Und sind schlussendlich beim Enders Explorer Next Pro gelandet. Der vereint nämlich all das oben genannte in einem Gerät. Und kann dank absenkbarer Haube – und dem Einsatz von nur einem Brenner – auch als Backofen zum Aufbacken von Brot, dem Überbacken oder dem Garziehen von Steaks verwendet werden. Man kann ihn auf einen Tisch, einem Podest – ich stell ihn häufig kindersicher auf den Fahrradträger – oder die eigenen Füße stellen und er ist auseinandergebaut easy im Kofferraum zu verstauen. Außerdem kann man ihn dank einem passenden Adapter (Druckminderer) an die Gasflaschen vom Wohnmobil anschließen, weshalb man auch keine kleinen Gasgartuschen mitzuschleppen braucht. Dazu dauert der Auf- bzw. Abbau keine fünf Minuten. Alles ziemlich geil.
Wir haben den Enders Explorer Next Pro nun schon seit rund 2 Jahren im Einsatz und kochen bei Schönwetter ausschließlich draußen. Und das meist zweimal am Tag, weil ein Essen pro Tag gönnen wir uns im Schnitt im Restaurant. Auch weil zweimal Abwaschen täglich eh schon genug ist.
Wir haben Steaks, Hühnerschenkel und Würstel gegrillt, Spiegeleier gebraten, Nudeln, Reis und Babybrei gekocht, Suppen aufgesetzt, Folienmenüs gegart, Gemüse angebraten, gegrillt und sautiert. Und tausend Kaffee im Espressokocher und ebenso viele Kakao für die Kinder gekocht.
Abstriche gibt es nur für die Grillplatte
All das funktioniert prinzipiell wunderbar – beim Grillen gibt es allerdings eine kleine Einschränkung: Die zweigeteilte Metallplatte ist nicht aus Gusseisen, sondern aus einem dickeren Blech. Die Brenner sitzen jeweils in der Mitte der Platten – und werden dementsprechend heiß. Damit nichts verbrennt, das Grillfleisch aber auch nicht auskocht: Grill aufheizen, Grillgut auflegen, 2 bis 3 Minuten stark angrillen, Hitze dann fast aufs Minimum reduzieren, Deckel runterklappen und den Backrohreffekt nutzen.
Alternativ kann man dicke Fleischstücke – vor allem Steaks mach ich so – auch in der Pfanne braten und sie anschließend in etwas Butter mit Knoblauch und Kräutern ein paar Minuten rasten lassen. Mmmmh! Würstel, Hühnerschenkel, Nackensteaks und Co lassen sich aber mit oben beschriebenen Trick problemlos grillen. Und vor allem für Folienmenüs – für bis zu vier Personen – eignet sich die Platte wunderbar! Und übrigens: Die Reinigung der Platten ist super einfach, wenn man sie vorher "sauber brennt", abkühlen lässt und anschließend mit Spülmittel und Topfschwamm abwäscht.
Was ist sonst noch zu sagen? Der Gasgrill ist gut verarbeitet. Noch ist kein Lack abgeplatzt, die Füße halten bombenfest wie am ersten Tag. Die Brenner heizen wie eh und je und selbst der etwas filigran wirkende Haubenverschluss hält bisher 1A. Können wir den Enders Explorer Next Pro also empfehlen? Yes! Ab-so-cook-and-camp-ly! ;-)